Montag, 24. Januar 2011

Treffen zur Verständigung

Die Spitzenvertreter des Zentralrats der Juden und des Zentralrats der Muslime haben sich am Sonntag nach ihrem ersten Treffen in Frankfurt zufrieden gezeigt. Dabei sind auch kontroverse Themen zur Sprache gekommen. Das Treffen war nach den Worten des Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, "sehr kritisch und sehr konstruktiv", wie der "Tagesspiegel" berichtete. Zu dem Dialog hatte der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, eingeladen, "um ein positives Zeichen der Verständigung und des Dialogs" zu setzen. Man habe offen über Islamfeindschaft und Antisemitismus sowohl in der Gesellschaft insgesamt als auch in den eigenen Communities gesprochen, sagte Mazyek "Es wurde nichts ausgespart." Graumann nannte den Austausch "sehr offen, fair, ehrlich und direkt". Man sei freundlich miteinander umgegangen, aber man habe Probleme auch nicht mit Freundlichkeit zugekleistert, so Graumann. Auch der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde, Kenan Kolat, nahm an dem Spitzentreffen teil. "Unsere Gäste haben sich viel Kritisches angehört", sagte Graumann, der seit Ende November an der Spitze des Zentralrates der Juden in Deutschland steht. Man sei zum Beispiel sehr besorgt über den Antisemitismus unter muslimischen Jugendlichen. "Wir hoffen, dass auch die muslimischen Verbände mehr dagegen tun; das wurde uns versichert." Das Treffen vom Sonntag solle nach dem Willen beider Seiten "keine Eintagsfliege" bleiben, sondern zu einer ständigen Einrichtung werden, sagte Mazyek. Man habe für eine der nächsten Vollversammlungen des Zentralrats der Muslime zum Gegenbesuch eingeladen. Graumann sagte, er wünsche sich einen Dialog auf Dauer, zu dem man auch andere muslimische Verbände einladen werden sollen.
 
 
 
24.01.2011
 
 
 
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